Ausbaudeckel abschaffen und Ausschreibungsmengen erhöhen

Beim Neujahrsempfang des Bundesverbandes Erneuerbare Energie e.V. (BEE) zeigte sich, dass dieses Jahrzehnt den Erneuerbaren gehört. Rund 1400 Interessierte aus unterschiedlichen Bereichen kamen zum Branchentreff.

Die Präsidentin des BEE, Dr. Simone Peter, zeigte in ihrer Eröffnungsrede auf, dass in Deutschland aktuell 43 Prozent des Bruttostromverbrauchs durch Ökostrom bereitgestellt werden. Dies bedeute, dass es sehr danach aussehe, nah an das Ziel von 47 Prozent für 2020 heranzukommen, was vor allem durch enorme Kostensenkungen bei der Produktion von Wind- und Solarstrom erreicht worden sei. Sie erwähnte, dass der Rückhalt in der Bevölkerung für die Energiewende sowohl in der Stadt als auf dem Land ungebrochen sei. Von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier forderte sie einen klaren und verlässlichen Fahrplan der Erneuerbaren bis 2030 um die Klimaziele zu erreichen. Mindestabstände oder irgendwelche Ausbaudeckel müssten abgeschafft werden. Simone Peter betonte, dass Wasserstoff nur dann klimapolitisch sinnvoll sei, wenn er aus Erneuerbaren Energien gewonnen wird.

Peter Altmaier zeigte sich in seiner Rede überzeugt, dass der beschlossene Atomausstieg umgesetzt wird. Energiewende müsse sich über einen langen Zeitraum stetig entwickeln und dabei Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit gewährleisten. Nachdem es in den Jahren 2016 bis 2018 Rekordwerte beim Ausbau der Windenergie gegeben hatte, sei in der Folge der Ausbau der Windenergie aufgrund von langen Genehmigungsverfahren und vielen Klagen enorm eingebrochen. Es sei notwendig ein Maßnahmenprogramm zu arbeiten um den Ausbau der Windkraft wieder zu beschleunigen. Um zu verhindern, dass nach dem Abschalten der Kohlekraftwerke die Leistung aus den Atom- und Kohlekraftwerken des benachbarten Auslands kommt, soll laut Aussage des Bundeswirtschaftsministers Erdgas als Energiequelle dienen, wenn Wind- und Sonnenstrom nicht liefern.

Die Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock würdigte zunächst die Leistungen und den Erfolg des vor 20 Jahren in Kraft getretenen Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG). Sie freue sich über Deutschlands Kohleausstiegsgesetz. Sie forderte, nicht nur den 52-GW Deckel für Photovoltaik aufzuheben, sondern auch die Einführung getrennter Ausschreibungen für Dach-und Freiflächenanlagen. Sie kritisiert die Abstandsregeln bei Windkraftanlagen, die einen weiteren Windkraftausbau behindern. Zum Schluss sprach sie sich dafür aus, neue Entwürfe für das Strommarktdesign zu erarbeiten.

 

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